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PROJEKTIDEE

Mit rund 5 Prozent der Bevölkerung zählt die Diaspora aus dem ehemaligen Jugoslawien zu den grössten Communities der Schweiz und bleibt doch bis heute von Stereotypen geprägt. Ein Beispiel: das Migros Magazin veröffentlichte 2020 unter dem Titel „From Balkan with Love“ ein Dossier, das vor allem klischeehafte Fremdzuschreibungen lieferte – von der Trainerhosenträgerin bis zum Schrebergartenbesitzer. Solche Darstellungen verfestigen trennende „Wir-und-die“-Narrative und verkennen die Realität einer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft.

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Diese Perspektiven sind kein Einzelfall, sondern Ausdruck tiefer verankerter Stereotype und mangelnder Differenzierung. Es geht nicht nur um Repräsentation, sondern um gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis. Unser Projekt setzt hier an. Mit Bildungsangeboten wollen wir alte Bilder hinterfragen und neue Perspektiven eröffnen. Denn trotz der gesellschaftlichen Präsenz der ex-jugoslawischen und – seit 2022 – ukrainischen Diaspora bleibt das Wissen über die Geschichte und Prägung durch Osteuropa oft lückenhaft.

OSTEUROPA IM SCHWEIZER SCHULUNTERRICHT STÄRKEN
Unser Projekt schliesst diese Lücke, indem wir Lehrangebote zur osteuropäischen Geschichte und Gegenwart entwickeln. Zeitgeschichtliche Themen nehmen im Lehrplan der Sekundarstufe II einen hohen Stellenwert ein, doch die Jugoslawienkriege der 1990er-Jahre genauso wie der aktuelle Krieg in der Ukraine werden im Unterricht kaum behandelt. Dies liegt nicht nur an der begrenzten Stundenzahl, sondern auch daran, dass Lehrpersonen häufig die Zeit oder das Fachwissen fehlt, sich in diese komplexen Themen einzuarbeiten. Gerade die Jugoslawienkriege der 1990er gelten oft als "zu heikel" und werden daher gemieden. Dabei ist ein grundlegendes Verständnis dieser Themen entscheidend, um aktuelle gesellschaftliche wie auch historische Entwicklungen zu verstehen sowie die Rolle der Schweiz darin einzuordnen.

UNTERRICHTSMATERIALIEN UND UNTERSTÜTZUNG VON LEHRPERSONEN
Unser Projekt bietet praxisnahe Unterstützung: Wir entlasten Lehrpersonen durch didaktisch aufbereitete Materialien und Workshops und geben osteuropäischen Themen im Schulunterricht mehr Präsenz. Ziel ist es, Schüler*innen analytische Fähigkeiten und eine kritische Perspektive zu vermitteln, um komplexe Konflikte wie die Jugoslawienkriege oder den Ukrainekrieg besser zu verstehen. Diese erfordern eine hohe Ambiguitätstoleranz, da sie von politischen, sozialen und kulturellen Faktoren geprägt sind und oft keine einfachen Antworten oder moralischen Urteile zulassen.
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SCHULEN DER SEKUNDARSTUFE II
Das Projekt richtet sich an Schulklassen der Sekundarstufe II. Diese Bildungsstufe bietet die kognitiven und analytischen Voraussetzungen, um historische Zusammenhänge zu erfassen und unterschiedliche Perspektiven kritisch zu reflektieren.

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PILOTPROJEKT ABC JUGOSLAWIENS

Mit unserem Pilotprojekt möchten wir neue Wege in der Vermittlung osteuropäischer Geschichte beschreiten. Ziel ist es, ein Workshop-Format und Unterrichtsmaterialien zur Geschichte Jugoslawiens zu entwickeln. Der Workshop wird direkt in Schulklassen durchgeführt, während die erarbeiteten Materialien auf einer geplanten Website frei zugänglich sein werden. Sollte der Workshop nicht von uns durchgeführt werden können, stellen wir Lehrpersonen die Materialien so aufbereitet zur Verfügung, dass sie die Einheit eigenständig umsetzen können.

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Kontaktieren Sie uns bei Interesse gerne per Mail: mostkollektiv@gmail.com.



Wir danken der Siftung Dialog - zwischen Kirchen, Religionen und Kulturen sowie dem Osteuropa-Forum Basel für ihre grosszügige Unterstützung.

© 2025 mostKollektiv

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